Elvira Bach
Elvira Bach - Biografie
1951 in Neuenhain im Taunus geboren

1967-1970 Besuch der Staatlichen Glasfachschule Hadamar
1972-1979 Studium bei Hann Trier an der Hochschule der Künste Berlin
1972-1981 Arbeit an der Schaubühne am Halleschen Ufer als Requisiteurin, Foyerdame und Souffleuse
1982 Artist in Residence, Santo Domingo
1984 Geburt des Sohnes Lamine
1986-1992 Regelmäßiger Arbeitsaufenthalt im Senegal
1992 Geburt des Sohnes Maodo
1997-2000 Arbeitsaufenthalte in St. Lucia
2006 Großformatige Bilder / Papierarbeiten mit Schriftelementen
Ausstellungen (Auswahl)
1978 Elvira zeigt Verschiedenes, Metzgerei, Berlin
1979 Badewannenbilder, Im SO 36, Berlin
1981 Galerie Raab, Berlin
1982 Galerie Petersen Berlin
1982 Teilnahme an der DOKUMENTA 7, Kassel
1983 Edward Totau Gallery, London
1984 Galerie Catherine Issert, Saint Paul deVence
1985 Gabrielle Bryers Gallery, New York
1986 Deweer Art Gallery, Zwevegem-Otegem
1987 Kunstverein Bremerhaven, Bremerhaven
1988 Galerie Holtmann, Köln
1989 Galerie Pfefferle, München
1990 Kunstverein Mannheim, Mannheim
Kunstverein Wilhelmshaven, Wilhelmshaven
1992 Galerie Vidal, Saint Phalle, Paris
1993 Musee des Tapisseries, Pavillon De Vendome,
Aix-en-Provence
1994 Arbeiten am Monumentalgebäude für Fuldaer
Gerichtsgebäude/ Foyer
1994 Galerie SCAG, Kopenhagen
1995 Frankfurter Kunstkabinett, Hanna Bekker,
vom Rath, Frankfurth/Main
1996 Raab Boukamel Gallery, London
1997 Kunstverein Bremerhaven, Bremerhaven
1998 Glasarbeiten in Murano, Italien
1998 Galeria D'Art, Joanna Kunstmann, Santayi, Mallorca
1999 Haus am Lützowplatz, Berlin
2000 Beschäftigung mit plastischen Großskulpturen
2000 Galerie Kämpf, Basel
2001 Bayrisches Landesmuseum im Kloster Asbach
Die Galerie, Frankfurt/Main
Galerie Terminus, München
2002-2004 Bronzeskulpturen
2002 Kunsthalle Dominikanerkirche, Osnabrück
Galerie von Loeper, Hamburg
Arbeit/Herstellung von Bronzefiguren in Berlin bei Noack
Galerie Meier Arth am See, Art Schweiz
Kunstverein Salzgitter e.V., Schloß Salden
2003 Berengo FineArts im Palazzo
Delle Prigioni Nuove,Venedig
2004 Kunstverein Salzgitter e.V.
2005 Manus Presse, Stuttgart
Galerie Rackey, Bad Honnef
Contemporary Fine Art, Saint Tropez
Fördererverein Freudenthaler
Sensenhammer e.V., Leverkusen
2006 Elvira Bach und Tina Tahir,
Kunstkabinett Regensburg,
Kunsthalle im Stadthaus Wetzlar
Kunstverein Wetzlar und Galerie am Dom, Wetzlar
Elvira Bach, Bilder, Skulpturen, Zeichnungen,
Im Fürstenbau der Festung Rosenberg, Kronach
Elvira Bach "Mitspielen", Haus am Lützowplatz
"mitspielen", K4 galerie, Saarbrücken
Elvira Bach - Werkbeschreibung
Mitspielen – das bezeichnet, betrachtet man die für die Ausstellung zusammengestellten Gemälde von Elvira Bach – die Frau als Spielende, als Spielerin, als diejenige, die spielt und sich spielerischen Tätigkeiten hingibt, aber auch diejenige, mit der gespielt wird, die in ein großes Spiel, wie es das Leben bietet, eingebunden ist.
Mitspielen – das heißt aber auch die Bedeutung der Frau in den Darstellungen von Elvira Bach unter einem globalen Blickwinkel sehen. Denn auch wenn vorrangig Frauen die Bildwelt von Elvira Bach bestimmen, bleibt sie keineswegs darauf beschränkt. Vielmehr nimmt hier die Frau einen Platz ein, der sie stellvertretend für viele Rollen und Verhaltensmuster in Frage kommen läßt. Hier werden die vielfältigen Bedeutungen, die mit der Frau als solcher, dem Weiblichen schlechthin verbunden sind, in seinem ganzen Facettenreichtum aufgeblättert und signifikant zur Anschauung gebracht. Es tritt die Frau als homo sociologicus, als gesellschaftliches Wesen auf, aber auch als ein Teil von Geschlechtlichkeit, als Ausdruck von Lebenskraft wie auch Lebenslust. Ihre verschiedenen Qualitäten treten hervor als die Liebreiche, die Erotische, die Grazil-Feminine, die Starke, Selbstbewußte. Die Liste ließe sich weiter ergänzen, doch bezeichnet die kurze Aufstellung, worauf es ankommt: es ist zum einen die Frau in ihrer Rollenvielfalt heutiger wie auch vergangener Gesellschaften, in ihrer Position als Allegorie für Fruchtbarkeit, Heilsbringerin wie allgemeine die Kräfte der Natur. Es ist zum anderen die Frau als die eine Hälfte er Gesellschaft, die an allen sozialen, politischen und wirtschaftlichen Bezügen ihren Anteil in gleicher Weise hat wie die andere, die männliche Hälfte der Gesellschaft – mithin die Frau, die in allen Bereichen des Lebens mitspielt, ohne die das große Spiel menschlicher Gesellschaft nicht funktionieren könnte.
Elvira Bach bringt diese Aspekte metaphorisch zur Anschauung. So zeigt sie die Frau von Spielbällen umgeben, lässig in einem Sessel zurückgelehnt lesend, rauchend zwischen zwei Katzen und als Dompteuse, als Ballerina auf Schlittschuhen, umspielt von Putti und nicht zuletzt als Spielkartenfigur.
Ein reichhaltiges Programm an Accessoires – zumeist zurückhaltend eingespielt, wie die als Kreuz oder Anker ausgestalteten Ohrgehänge, der zur Sternenform ausgreifende Tanzrock oder der ins Gebüsch versenkte Fernseher akzentuieren und vertiefen zugleich die Metaphorik. Sie alle führen auf die Kunsthistorische Tradition der Symbolsprache zurück. An ihnen lassen sich bedeutungs- wie gesellschaftsrelevante Bezüge ablesen. Jedoch ist keines dieser Symbole auf nur einen Aspekt festgelegt. Sie Symbolsprache von Elvira Bach ist ebenso reich wie ihr Frauenbild. Sie dringt in die Bereiche von Religiosität ebenso vor wie in die von Populärwissenschaft und Volksglauben. Ebenso wenig festgelegt wie im Einzelnen sind auch die in Elvira Bachs Bildwelt mitspielenden Frauen. Zwar vertreten sie einen bestimmten Typus, der sich dennoch nicht leicht greifen läßt, weil er niemals eindeutig nur auf einen Aspekt fokussiert ist. Beispielhaft hierfür sind die einerseits berufsständigen Bekleidungsstücke, andererseits die im Gegenzug hierzu neutrale Erscheinungsweise, die die Frau weder bekleidet noch nackt wiedergibt.
Elvira Bach - Abbildungen

"9.6.2006", 2006, Kunstharz auf Leinwand, 260 x 360 cm
Herzdame, 2006, Kunstharz auf Lw, 165 x 130

"gefährlich", 2003, Kunstharz auf Lw, 120 x 100 cm
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