Thomas Locher
Thomas Locher - Biografie
1956 geboren in Munderkingen
1979-1985 Studium an der Kunstakademie Stuttgart
1996 Zwei Projektwochen an der Merzakademie Stuttgart, Private
Fachhochschule für Gestaltung
1997 Projektwoche an der Merzakademie Stuttgart, Private Fachhochschule
für Gestaltung
WS 1997/98 Gastdozent an der Merzakademie Stuttgart, Private Fachhochschule
für Gestaltung
1986-2000 lebte und arbeitete in Köln
seit 2000 lebt und arbeitet in Berlin
Thomas Locher - Werkbeschreibung
Die "Nummernarbeiten" sind geometrische Kompositionen
mit numerierten oder mit Buchstaben versehenen Farbflächen.
Ausgangspunkt waren folgende Fragen: wie kann eine Arbeit
über "Sprache" gemacht werden, ohne "Sprache"
zu verwenden? ist es möglich, ein Bild herzustellen, das eine "sprachliche"
Problemstellung ausdrückt, ohne Begriffe oder Sätze zu verwenden?
wie kann man auf einfache und möglichst reduzierte Weise die komplexe
Beziehung zwischen Signifikant und Signifikat ausdrücken? und: wie
kann man ein Bild machen, was diese Relation ausdrückt, und was als
Bild so "funktioniert", daß es nicht Malerei wird? Als
ein konzeptuelles Ding soll es ja nicht "gemacht", sondern hergestellt
sein, daher die Verwendung von industriell vorgefertigten Materialien
und der Verzicht auf jegliche Handschrift.
Würde weder Nummer noch Buchstabe verwendet werden, wäre es
ein konstruktivistisches Bild, eine rein geometrische Komposition, Ausdruck
eines rationalen Gefüges. Aber: es soll ja ein Bild entstehen, das
genau diese Rationalität mit seinen eigenen rationalen Mitteln kritisiert.
Erst durch die Markierung mit Zahl oder Buchstaben wird die Frage nach
der Bedeutung gestellt.
In den Nummernarbeiten geht es nicht um Ordnung oder Hierarchie, sondern
um die Frage der Zuordnung: wie verhält sich das Zeichen zu dem,
was es bezeichnet? was wird wem (oder was) zugeordnet und warum? Meine
Absicht war es, diese Beziehung zu formalisieren, eine ästhetische
Lösung für einen Relationsbegriff zu finden.
Thomas Locher - Abbildungen
 
Nummernarbeiten "1-6", 1997
40 x 40 x 7cm
Astralon graviert auf Holztableau
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