Anne Müller-Dorn
Anne Müller-Dorn - Biografie
1964 geboren in Zweibrücken

1970 - 1983 Schulzeit in Blieskastel und Homburg/Saar
1984 - 1991 Studium der Kunsterziehung und Romanistik an der Universität
des Saarlandes
1987/1988 Gasthörerin an der Universität in Aix-en-Provence
und an der Ecole d´Art in Marseille
verschiedene Nebentätigkeiten im deutsch-französischen Austausch,
in der Erwachsenenbildung, in der Therapeutischen Schülerhilfe
1991 - 1993 Referendariat, Gasthörerin an der HBK Saar
1992 - 1995 Dozentin für Malerei und plastisches Gestalten
an der vhs Saarbrücken
seit 1993 im saarländischen Schuldienst
als Lehrerin für Bildende Kunst und Französisch, Studium der
Freien Kunst an der HBK Saar
1994 Dozentin
der Malerei für die Sommerakademie Blieskastel
1996 Geburt
von Charlotte
1997 Geburt
von Johanna und Friedrich
2000 Geburt
von Jakob
1996 - 1999 wohnhaft bei Saint Etienne/Frankreich
Dozentin
für Deutsch an der Ecole de Commerce und an der Ecole des Mines in
Saint Etienne
2002 Diplom
Freie Kunst, Meisterschülerin bei Prof. Sigurd Rompza
Ausstellungen
1992 "wortkunst" im Rahmen der Reihe "Kunst im
Krankenhaus" in den Uni-Kliniken Homburg
1998 "Lichtfarben - les couleurs de la lumière"
in der Bibliothèque Universitaire Saint Etienne
2001 und 2002 Beteiligung an Ausstellungen von Studierenden der
HBK in der Galerie Siebler (Köllerbach), in Schloss Dagstuhl (Wadern)
und im Püttlinger Schlösschen
2002 "An den Grenzen des Materials" im Foyer der HBK
Saar
2003 "Dialog": Gruppenausstellung in den Räumen
der MLP, Saarbrücken
2004 "Außer der Reihe" in den Räumen der Kreissparkasse,
St. Ingbert
Anne Müller-Dorn - Werkbeschreibung
Farbe und Material im Werk von Anne Müller-Dorn
Anne Müller-Dorn setzt sich in ihrer Malerei seit Beginn der 90er
Jahre verstärkt mit dem Materialhaften der Farbe auseinander. Parallel
dazu löst sich ihre Malerei mehr und mehr vom herkömmlichen,
zweidimensionalen Bildgrund.
Die aktuellen Arbeiten sind konkrete Kunst.
Konkretisiert, also zur Eigendarstellung gebracht werden hier neben der
Farbe und Materialien wie Leim, Textil, Kunststofffolie auch Prozesse
und Bewegungen wie Fließen, Tropfen, Wölben, Bersten sowie
Kräfte (Schwerkraft, Materialspannung).
Die Werke in ihrer Gesamtheit oszillieren zwischen diesen Aspekten:
Sie kommen, wie der Werde-gang der Künstlerin verdeutlicht, von der
Malerei, bewegen sich hin zum Objekt, gehen aber immer wieder zurück
zur Malerei. Die einzelne in diesem Spannungsfeld entstehende Arbeit kristallisiert
an einem bestimmten Punkt, mal mehr zum Malerischen hin orientiert, mal
mehr zum Objekthaften.
Das Verfahren kann als ein dialektisches beschrieben werden.
Im Werk wird Malerei, wird das Objekthafte aufgehoben im dreifachen, hegelschen
Sinne. So wird zum Beispiel bei den Arbeiten mit Knochenleim die Malerei
durch das Weglassen eines Bildgrundes in Frage gestellt. Farbe jedoch
als das essentielle Mittel der Malerei ist vorhanden, und zwar in reinster
Form. Das Material Leim seinerseits wird ´aufgehoben´, indem
es seine funktionalen Qualitäten einbüßt, aber gleichzeitig
seine ästhetischen Qualitäten Transparenz und Zerbrechlichkeit
präsentieren kann.
Das gleichwertige Nebeneinander von natürlichen und synthetischen
Stoffen wie Knochenleim und Polyethylen in den Arbeiten der Künstlerin
mag überraschen. Bei aller Verschiedenheit der Herkunft haben sie
jedoch wesentliche Merkmale gemeinsam: Sie sind transparent und lichthaft,
Modulationen zwischen trüb und durchscheinend ergeben sich, sie wirken
leicht und zerbrechlich. Sie werden bei der Gestaltung gleichermaßen
mit Farbe konfrontiert, nehmen sie mehr oder weniger leicht auf, lassen
sich durchfärben, bis hin zum Einswerden von Stoff und Farbe.
Anne Müller-Dorn - Abbildungen

Blau hell
Knochenleim und Knochenleimfarbe
16x15cm |

Blauregen
Knochenleimfarbe
60x59cm |

Blumig
Knochenleim und Baumwollfasern
30x30cm |

Ohne Titel Vlies
Ölfarbe, Acrylfarbe und Nylonfaden
48x45cm |
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