Yves Siffer
Yves Siffer - Biografie
1950 geboren

Lebt und arbeitet in Neubois (Elsaß)
Einzelausstellungen
1974 Galerie Gutenberg, Straßburg
1976 Galerie Gutenberg, Straßburg
1977 Galerie Schläppy, Basel
1978 Galerie Schläppy, Basel
1979 Auditorium FR3 ALSACE, Straßburg
1980 Galerie Schläppy, Basel
1983 Centre Culturel Français, Luxembourg
1984 Galerie Humer, Seltisberg / Basel
1985 Théâtre de la Choucrouterie, Straßburg
1986 Maison de l'Art et de l'Artisanat, Obernai
1987 Galerie Humer, Seltisberg / Basel
1988 Hors Cadre, Neubois
1989 Crédit Mutuel, Lieux Communs, Straßburg
Galerie Humer, Seltisberg
/ Basel
1990 Hors Cadre, Neubois
Fabrique 46, Saasbach
(BRD)
1991 INSERM, Paris
Crédit Mutuel Bartholdi,
Colmar
Galerie Marbach, Mulhouse
1992 Galerie Hagen, Offenburg
Hors Cadre, Neubois
Galerie Marlène,
Ottenbach / Zurich
1993 Hôtel de Ville, Saint-Louis
Galerie Orly, Basel
1994 Galerie Hagen, Offenburg
Galerie Gering, Frankfurt
Commanderie Saint-Jean,
Sélestat
1995 Galerie Marlène, Ottenbach / Zürich
Städtligalerie, Wangen
an der Aare
1996 Galerie Hagen, Offenburg
Galerie Orly, Basel
1997 Feuerbach Haus, Speyer
Galerie Marlène,
Ottenbach / Zurich
1998 Galerie Artim, Straßburg
Galerie l'Eclume, Bôle
/ Neuchâtel
1999 Musée de l'Imagerie Populaire, Pfaffenhoffen
Galerie Orly(C.H.)
2000 Galerie Hagen Offenburg
Kulturverein Wachenheim
Galerie de la malle des
Indes Metz
2001 Atrium galerie Eva-Maria Hill Remseck- Aldingen
Galerie Artim Strasbourg
2002 Forum de l'Hôtel de ville Saint- Louis
Galerie Orly Bâle
2003 Galerie du Lézard Colmar
"Mit
Kettensäge und Marderpinsel", K4 galerie Saarbrücken
Gemeinschaftsausstellungen
1978 Musée de l'Imagerie Populaire, Pfaffenhoffen
1982 Galerie Ekoï, Lyon
1987 REG'ART, Schiltigheim
1988 Musée d'Ethnographie, Budapest
150 ans de Peinture sous
Verre en Alsace, Colmar
Hors Cadre, Neubois
International Craft Exhibition,
Kitakyushu und Osaka
REG'ART, Schiltigheim
1989 REG'ART, Schiltigheim
1990 Hors Cadre, Neubois
Shoppez l'art, Straßburg
1991 Galerie Hürner, Seltisberg / Basel
1992 Hors Cadre, Neubois
1993 Nachtbilder, Galerie Gering, Frankfurt
Art Cologne, Köln,
mit der Galerie Gering (Frankfurt)
1994 Des Cactus et des Hommes, Jardin Botanique, Straßburg
1995 Hors Cadre, Neubois
1996 Landvermesser, Mannheimer Kunstverein, Mannheim
Musée de la Halle
Saint-Pierre, Paris
1997 Badischer Kunstverein, Karlsruhe
Galerie Steinemann 8561,
Ottoberg
Galerie Lilian Andree,
Basel
1998 Galerie Hagen "20+1", Offenburg
1999 St`Art (Galerie Artim), Straßburg
St'Art Straßburg
2000 Espace Lézard Colmar
Museum Haus Lowenberg
Gengenbach
2001 Galerie Lilian Andrée Riehen
2002 Kreishaus Landau
Galerie Lilian Andrée
Riehen
2003 Chateau de Thanvillé
Galerie Lilian Andrée
Riehen
ART
Frankfurt (K4 galerie)
2004 "Aus
der Serie", K4 galerie, Saarbrücken
Yves Siffer - Werkbeschreibung
UNE SAISON EN SIFFER
Wer sich näher mit den Arbeiten des elsässischen Malers Yves
Siffer befaßt, kann nicht umhin, zuallererst einen Blick auf die
von ihm benutzte Maltechnik zu werfen. Gemeint ist die Hinterglasmalerei.
Die Besonderheit dieser Technik besteht darin, daß die Malerei seitenverkehrt
auf der Rückseite einer Glasscheibe aufgetragen wird. Diese wird
erst nach beendeter Arbeit umgedreht, d.h. also wenn das Werk bereits
fertig ist. Für den Künstler bedeutet dies, er beginnt mit den
Details, der Hintergrund kommt erst am Ende an die Reihe; was links gemalt
ist, erscheint hinterher auf der rechten Seite usw. Der gesamte zeitliche
und räumliche Arbeitsablauf steht in völligem Gegensatz zu der
traditionellen Malerei auf Holz oder Leinwand. Keine einfache Aufgabe,
denn der Maler sieht nicht, was er gerade malt - außer, er dreht
die Glasscheibe von Zeit zu Zeit um; er muß sich ständig alles
seitenverkehrt vorstellen und das Ganze dementsprechend ausführen.
Nachträgliche Änderungen und Retuschen sind praktisch unmöglich,
Fehler können nur durch Abkratzen bereits aufgetragener Schichten
ausgemerzt werden... Mühsame Kleinarbeit also. Der Künstler
muß überaus langsam, vorsichtig und gewissenhaft vorgehen.
Doch für all diese Mühsal wird er am Ende reichlich entschädigt.
Denn das Glas schützt die Malerei nicht nur, es verleiht ihr eine
unvergleichliche Ausstrahlung und einen wunderschönen Glanz, wie
ihn kein Firnis zustandebringen kann.
Trotzdem sollte der einzigartige Effekt, der durch das Zusammenspiel
von Glas und Licht entsteht, nicht zu der Annahme verleiten, daß
Yves Siffer diese Technik ausschließlich aus ästhetischen Gründen
wählte. Es handelte sich mindestens ebensosehr um eine Grundsatzentscheidung,
eine Frage des persönlichen Stils - so wie sie bei Kandinsky oder
G. Munter den Ausschlag gegeben haben mochte, als diese sich, inspiriert
von der bayerischen Hinterglasmalerei, um 1910 in Murnau in dieser alten
Technik versuchten. Die Hinterglasmalerei gehörte ursprünglich
zur Volkskunst. Besonders im 18. und 19. Jahrhundert waren neben Heiligendarstellungen
die Schöne Holländerin und die Vier Jahreszeiten
beliebte Motive. Im Elsaß wie im gesamten mitteleuropäischen
Raum wurden sie früher in großer Zahl, ja nicht selten in Serie
produziert, stellte das Glas doch eine billige Unterlage dar. So manche
Glanzstücke sind heute der Stolz von Heimatmuseen und Privatsammlungen.
Wie die deutschen Expressionisten zu Beginn des Jahrhunderts erkannte
sich auch der aus dem Weilertal, aus einem noch in vielerlei Hinsicht
ländlichen Milieu stammende Yves Siffer zunächst in dieser volkstümlichen
Tradition wieder. Das war zu Beginn der 70er Jahre. Es war eine Zeit,
in der alte Traditionen neu belebt und das "ursprüngliche Elsaß"
wiederentdeckt wurde, in der die Menschen sich plötzlich wieder für
ihre ländliche Umgebung begeisterten und auf deren uralte Werte besannen.
Für Yves Siffer, der nie auf eine Kunsthochschule ging, war es da
nur natürlich, daß er in die Fußstapfen der unbekannten
alten Künstler trat. Mit der Hinterglasmalerei entschied er sich
sicherlich zunächst einmal für die Kontinuität, die Identifikation
mit seiner eigenen - einer ländlichen, volkstümlichen, alemannischen
-Kultur. Für die Bescheidenheit und die Fortführung einer alten
Tradition. Es war die Entscheidung dafür, sich mit einer schon in
Vergessenheit geratenen alten Maltechnik auseinanderzusetzen und sie zu
neuem Leben zu erwecken.
Und schließlich war es die Entscheidung für eine Maltechnik,
die zwar völlig überholt, doch in dem, was sie auszudrücken
suchte, ungemein modern war. [...]
aus "Yves Siffer - Paintures Sous Verre", L'Office
de la Culture de Sélestat
Yves Siffer - Abbildungen

Danse nègre, 1999
31,5 x 43,5 cm
Hinterglasmalerei

Retable, 1996
29,5 x 32 cm
Hinterglasmalerei
 
Rückspiegel, 2004
Hinterglasmalerei im Auto-Rückspiegel

Souvenir, 1994
43 x 31 cm
Hinterglasmalerei
 
 
Dialogues d'objets, 2003
Je 30 x 40 cm
Hinterglasmalerei
|
|